Zylinderhalsurne und Schale mit Fuss
- Urne: Fürstlich Drehna, 1200 – 800 v. C hr. Keramik, H 38 cm, D 40 cm. NLM IV 311/64
- Schale: Kreblitz, 1200 – 800 v. C hr. Keramik, H 14 cm, D 22 cm. NLM IV 311/64
Niemals zuvor hatte es eine größere Vielfalt an teilweise großen keramischen Gefäßen gegeben als in der Bronzezeit. In den Großgefäßen wurden meist Vorräte aufbewahrt. Die Handtöpferei entwickelte sich zu einer bis dahin nicht gekannten Perfektion. Manche Gefäße sehen für den Laien wie auf der Scheibe gedreht aus, diese wird aber erst viel später »erfunden«. Die Oberflächen sind glatt poliert, aber auch mit verschiedenen eingedrückten oder eingeritzten Mustern versehen. Plastische Modellierungen wie Buckel oder Kanneluren sind für die mittlere und jüngere Bonzezeit typisch. Verzierungen wie Radkreuze oder konzentrische Kreise lassen an einen Sonnenkult denken.
Manchmal wurde Keramik aus dem Haushalt als Urne oder Beigefäß in Brandbestattungen nachgenutzt, Miniaturgefäße wohl auch extra für den Grabgebrauch angefertigt. Wie auch bereits bei den Schnurkeramikern fehlen Volks- und Stammesbezeichnungen, doch sind anhand unterschiedlicher Formen und Verzierungen zeitliche und räumliche Zusammenhänge zu rekonstruieren. Interessant ist, dass auch Löffel, Trinkhörner, Vogelminiaturen, Spielzeug-Wagenräder, Webgewichte, Spinnwirtel oder Klappern und Rasseln aus Ton gefertigt und gebrannt wurden, die sich besser erhalten haben als ihre organischen Vorbilder aus Holz, Rinde oder Horn.
aus: Begleitbuch zur Ausstellung „Luckau - Tor zur Niederlausitz. Mensch, Kultur, Natur.", Luckau 2008, S. 58 (Autor: Dr. Günter Wetzel)