Logengeschirr - Teller, Sauciere und Glas

  • Karl Krister Porzellanfabrik, Waldenburg, nach 1888  
  • Porzellan, Aufglasur-Emaildruck, D 23 cm, 24 × 14,5 x 17,5 cm. NLM VA 4577/88, VA 4576/88 
  • Glas mit Gravur, H 9,7 cm. NLM VB 4336/87

 

Die Teile des Speisegeschirrs tragen in blau Winkelmaß und Zirkel. Beide gehören zu den Symbolen der Freimaurer. Das Winkelmaß steht für Gewissenhaftigkeit, der Zirkel für die allumfassende Menschenliebe. Im Bemühen um eine humanistisch-weltbürgerliche Menschenerziehung bildeten sich seit 1737 in Deutschland Freimaurerlogen. In der Niederlausitz wurde 1809 in Lübben die Johannisloge Zum Leoparden gegründet und 1860 nach Luckau verlegt. Sie ist die 131. Tochterloge der Großen National-Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln" in Berlin.

 

1860 zählte die Loge in Luckau 22 Mitglieder. Die Mitgliederzahl stieg auf 60 bis 70 bis zur Auflösung 1934 infolge der nationalsozialistischen Herrschaft.

 

1996 wurde die Loge von Brüdern der Berliner Loge "Zur Treue" neu gegründet. Das 1875 erbaute Logenhaus, Logenstraße 1, wird nach umfangreicher Sanierung weiter genutzt. Das Vereinsleben ist nach wie vor von althergebrachten Ritualen bestimmt. Alles geschieht nach festgelegtem Zeremoniell, so auch Essen und Trinken in der Gemeinschaft, meist in der Form von Tafellogen. Besonders bei Tafellogen zu festlichen Anlässen wie dem Johannistag (21. / 24. Juni), dem Stiftungstag, dem Rosenfest oder z. B. bei der Einsetzung des neugewählten Vorsitzenden, »Meister vom Stuhl« genannt, sind Geschirr und Trinkgläser in Gebrauch.

 

aus: Begleitbuch zur Ausstellung „Luckau - Tor zur Niederlausitz. Mensch, Kultur, Natur.",  Luckau 2008, S. 201 (Autor: Helga Tuček)